Die Struktur von St-Boniface – hier und jetzt

Ihr Lieben,

In der Bibelstelle des Tages, an dem ich diesen Text begonnen habe, Epheser 2, 19-22, ist folgendes zu lesen: "Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Eckstein ist Christus Jesus selbst. In ihm wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn.” Das passt für mich ganz wunderbar als Impuls für die folgenden Zeilen, mit denen ich die Struktur von St-Boniface, also unseren “Bau”, ein wenig erläutern möchte.

St-Boniface in Genf, das ist eine sehr lange Geschichte. Nicht etwa gemessen am Alter der Erde oder gar des Kosmos. Jedoch sicherlich gemessen an der Lebenserwartung eines Menschen, um den es uns ja ganz substantiell geht. Es gibt so Vieles aus den nun bereits 138 Jahren St-Boniface in Genf, das ein wesentlicher Baustein für unser heutiges Dasein ist. Allen, die die Vergangenheit und die Ursprünge von St-Boniface interessiert, lege ich die Lektüre unserer Geschichte auf unseren Internetseiten nahe, unter "Archiv > Geschichte”.

Hier und jetzt geht es mir um die heutige Struktur von St-Boniface. Zum 31. Dezember 2006 wurde die kanonische Pfarrgemeinde St- Boniface aufgelöst. Eine sicherlich nicht leichte Entscheidung für alle, die damals in diesem Prozess involviert waren. Das "Ende von Etwas” kann häufig auch gleichsam den "Beginn von etwas Neuem" bedeuten. Und genau so war es auch mit St-Boniface in Genf. Der 01. Januar 2007 ist das Gründungsdatum des "Vereins der Kirchgemeinde St-Boniface”. Ganz im Sinne einer Metamorphose konnten wir uns neu erfinden. Hierbei waren wir "zum Glück" nicht alleine. Wir hatten eine ganze Reihe von Geburtshelfern, mit denen wir auch heute noch in Dankbarkeit verbunden sind. Meines Erachtens war das für unser Selbstverständnis und unser Gemeindeleben ein ganz entscheidender Schritt. Ohne diesen “Ein-Schnitt” würden wir wahrscheinlich nicht dort sein, wo wir heute sein dürfen als Gemeinschaft und auch als Individuen, die diese tragen und erst ermöglichen. In unserem Verein, der als Struktur innerhalb der katholischen Kirche sicherlich ein zukunftsweisendes Modell darstellt, haben wir vor allem Mitglieder - und zwar zahlende Mitglieder. Wir müssen unseren Unterhalt weitgehend selbst erwirtschaften. Hierbei werden wir dankenswerter Weise grosszügig unterstützt von der Association St- Boniface unter der Obhut der Jesuiten in Genf.

Ganz gemäss des Schweizer Rechtes hat unser Verein eine Satzung und einen Vorstand, den wir als Mitglieder jedes Jahr zur Generalversammlung wählen können. Wir sind also selbstverwaltet und auch selbst verantwortlich dafür, dass der Zweck des Vereins umgesetzt wird. Hierzu können wir uns auf eine halbe bezahlte Stelle stützen. Diese Stelle wurde mit der Gründung des Vereins mit Silvia Meier als Gemeindeleiterin besetzt. Seit Januar 2019 hat Silvia ihre offizielle Arbeitszeit auf 2/3 dieser halben Stelle reduziert. Das verbleibende Drittel der Stelle haben wir mit Ulrike Teigeler als stellvertretende Gemeindeleiterin besetzt. “Der ganze Rest der Arbeit” wird von uns allen, den ehrenamtlichen Mitgliedern, geleistet. Wahrlich ein Wunder, das sich über fast 13 Jahre hinweg in unserer Mitte entfaltet!

In der Dezember Ausgabe der Boni-Nachrichten werden wir versuchen, die vielen Bereiche zu beschreiben, die unser gemeinsames Schaffen umschliesst. Ich persönlich bin sehr dankbar für das bereits Erlebte und Geschaffene und bin ganz gespannt auf das, was auf mich und uns alle noch zukommen wird.

Euer Mathias, Mitglied und Präsident des Vereins der Kirchgemeinde St-Boniface.

Veröffentlicht in Editorial Boni-Nachrichten.