Der Monat Juni beginnt mit einem der zentralen Feste unseres Glaubens: Pfingsten– das Fest des Heiligen Geistes. Pfingsten steht für Aufbruch, Erneuerung und Gemeinschaft. Die Jünger, einst verängstigt und zurückgezogen, wurden vom Geist Gottes erfüllt und hinausgesandt, das Evangelium in die Welt zu tragen. Es ist der Geburtstag der Kirche – ein Tag, der uns daran erinnert, dass Kirche kein starres Gebilde ist, sondern lebendig, dynamisch und offen für den Geist Gottes.
Diese Erfahrung von Erneuerung, von einem neuen Kapitel in der Geschichte der Kirche, durften wir auch in diesen Wochen auf weltkirchlicher Ebene erleben: Mit der Wahl von Papst Leo XIV. am 8. Mai 2025 beginnt ein neues Pontifikat. Der aus den USA stammende Robert Francis Prevost, Mitglied des Augustinerordens, bringt ein reiches geistliches und pastorales Profil mit– geprägt von Missionsarbeit, Barmherzigkeit und dem Wunsch nach einer Kirche, die zuhört und dient.
Bereits in seiner ersten Ansprache nach der Wahl sprach Papst Leo XIV. bewegende Worte über die Notwendigkeit von Einheit, Frieden und Liebe in einer oft zerrissenen Welt. Sein Wahlspruch «In dem Einen sind wir eins» verweist auf die zentrale christliche Hoffnung: dass wir trotz aller Unterschiede durch Christus verbunden sind.
In einer Zeit, in der viele Menschen Kirche mit Skepsis oder Distanz begegnen, ist es ein starkes Zeichen, wenn ein Papst mit Einfachheit, Zuhören und geistlicher Tiefe neu Vertrauen schaffen möchte. Pfingsten und Papstwahl– beides sind Einladungen, uns selbst neu inspirieren zu lassen: Wie leben wir unseren Glauben heute? Wo braucht unsere Welt den Geist des Friedens, der Gerechtigkeit und der Versöhnung? Und wie kann unsere Gemeinde diesen Geist weitertragen?Wir wünschen allen einen gesegneten Pfingstmonat voller Zuversicht, Freude und Gemeinschaft – getragen von der Hoffnung, dass der Heilige Geist auch heute wirkt: in Rom, in Genf, in St-Boniface – und in jedem von uns.
Herzliche Grüsse
Ulrike Teigeler & Silvia Meier